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Heute möchte ich gern mal über das Thema "Hygiene" in Ecuador reden.
Gleich vorneweg, es ist ein Entwicklungsland und hat in dieser Beziehung großen Aufholebedarf!
Zum einen ist der Fortschritt schneller als die Entwicklung! Typisches Beispiel:
Überall gibt es Coca Cola Flaschen aber keine Entsorgung dafür. Sodass Mülltrennung, bzw. genügend Müllbehälter geschweigeden eine Müllabfuhr nicht wirklich ausgereift vorhanden ist. Ja in Quito mag es eine Müllabfuhr geben, aber in Pujili mangelhaft und in Casa Quemada...? Da gab es die Eigeninitiative von Micha & Anke die mit den Einheimisches Müllbehälter aus Holz (mit Beuteln) gebaut haben. Die weiteren Verantwortlichen, die Lehrer sollten sich dann regelmäßig darum kümmern/ bemühen, dass der Müll nicht mehr so rum liegt bzw. wenn er voll ist, in einen separaten Raum, wo später dieser von Micha & Anke in Pujili entsorgt wird. Kurz gesagt, es funktioniert nicht! Die Lehrer haben schon kein Gefühl für Sauberkeit und geben es natürlich den Kinder auch so weiter...Sodass der Müll weiter rum liegt, bzw. neben den Mülleimern...
Weiterhin gibt es ein Wassermangel, vorallem in Casa Quemada, wo es teilweise in schlechten Tagen nur zwei Tage die Woche Wasser gibt und natürlich, niemand hat warmes Wasser! Sodass die persönliche Sauberkeit zu wünschen übrig läßt. Die Hände der Kinder sind teilweise kohlraben Schwarz! Hier oben weht meist auch ein starker Wind, wobei der ganze Staub und die Erde aufgewirbelt wird.
Resultat, überall nach jeden Besuch merkt man den Staub in den Haaren, Sachen und Händen...
Für unsere Jugendlichen war es eine Sensation "heiß zu Duschen"...wobei gleich gesagt ist, dass wichtigste was sich die Jungen & Mädchen sich wünschen, ist eine gesicherte Zukunft, also einen sicheren Job!! Dafür würden sie auch weiterhin kalt Duschen...
Noch eine kleine Aussage zu den Toiletten in den Andenhochland wie Casa Quemada. Die meisten Häuser haben als Toilette ein kleines Häuschen mit einem Loch in der Erde...Wem es bisschen besser geht, hat eine Steintoilette, sprich Plumsklo mit einem Klobecken aus Stein und wenn man Glück hat, gibt es Klopapier, aber meistens kein Klopapier:o) Die Schule hat den größten Fortschritt: richtige Toilette mit Spülkasten und Keramiktoilettenbecken!
Problem: Die Entwicklung und Handhabung fehlt! Das Klo wird nie, wirklich nie geputzt, zudem da Wassermangel häufig ist, keine Spülung vorhanden, auch kein Klopapier... Sodass teilweise daneben .... :(
Es wird auch sowieso lieber die Wiese bevorzugt!
Ein neues Problem daraus entsteht, dass es sehr viele herrenlose Hunde gibt, die das dann wieder aufnehmen und zu den nächsten Essenständen damit gehen. Ihr könnt euch also vorstellen das wir da nichts essen. :)
Die Hunde sind ein großes Problem für die Krankheitsübertragung!
Die Imbisstände selbst in Casa Quemada haben folgendes Essensangebot, falls es jemanden mal interessiert.
Ein Tagesmenü (selten mit Fleisch), Papas fritas (Pommes mit Ei) oder Empanadas (Teigtaschen).
Dazu gibt es kein sauberes Geschirr, mit den dreckigen Händen wird gekocht und die Hunde verjagt.
Es folgt daraus, dass sich Krankheiten, schneller übertragen als ihr Amen sagen könnt.
Trotzallem sind viele Einheimischen so abgehärtet, dass es erstaunlich wenig schwere Krankheiten gibt! Nicht wie bei uns Allergien, Herzleiden ect. Außer es sind Infektionkrankheiten, die sich ganz schnell mal ausbreiten können: wie Tuberkulose oder Cholera...es gibt sie hier häufiger. Es wird daher versucht jetzt kontinuierlich dagegen zu impfen! Über die Krankenstation auf der ich arbeite, erzähle ich euch aber später mehr!
Wie ihr wißt gibt es hier an jeder Straßenecke Essensstände. Wie Cuys (Meerschweinschen, hier in der Gegend noch sehr typisch), gegrillte Bananen, Früchtecocktails und Eis oder ein Tagesmenü "Reis, gebratene Bananen, kleines Stück Hühnchen, Salat und einen Saft". Man sollte sich hier überlegen wo man ißt, vorallem die flüssigen Sachen wie Säfte und Salate, sollte man sehr mit Vorsicht genießen. Oft hat man danach Darmbeschwerden:o) Und man kann sich auch schnell mal hartnäckige Keime einfangen! Da die Speisen nicht gekühlt werden, teilweise lange in der Sonne liegen und vorallem das Fleisch den hygienischen Bedingungen nicht wirklich entsprechen. Schaut euch einfach dazu die Bilder bei "Mercado Pujili" mal an!
Hier findet man auch überall Leute, die einen kleinen Koffer als Stand haben, mit allen möglichen Süßigkeiten darin.Oftmals verkaufen es auch Kinder. Allgemein essen die Kinder alle sehr viel Süßigkeiten und haben entsprechend schlechte Zähne im Kindes- oder Jugendalter...
Man findet auch in Quito ähnliche miserable hygienische Umstände!
Die Leute trifft da oft keine Schuld, denn Hygiene muß man erlernen und man braucht Vorbilder, zudem ist überall Wasser dazu notwendig und die Kombination Fortschritt & (!) Entwicklung!
Das klingt für viele bestimmt schockierend und hart, aber das ist hier, die ehrliche Realität! Ich wollte euch einfach mal auch die andere Seite von Ecuador zeigen!
Ich hoffe Euch gehts allen gut und ihr habt das Sturmwetter gut überstanden!
Laßt mal wieder was von Euch hören!
Bis bald:o)
PS: Bilder, wenn auch nicht nicht sehr appetitlich findet ihr
>>HIER <<< Bilder zur Hygiene
Alex&Antje
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