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Was für geniale 2 Wochen, also für ecuadorianische Verhältnisse ist das sicherlich normal, für uns war es teilweise
durch die deutsche Mentalität etwas nervig. Da nichts der Reihe nach funktioniert, sondern man mehrere Baustellen auf einmal hat. Und der Papierkrieg in Ecuador ist mehr als ihr euch vorstellen könnt. Dennoch sind die Erfahrungen
keineswegs negativ für die Zukunft. Aber mal der Reihe nach. :)
Vor 2 Wochen am Montag war der Prefect zu einem Besuch bei uns. Hat mit uns zu Abendgegessen und man hat sich
ganz normal mit Ihm unterhalten. So als wenn es dein Freund um die Ecke ist. Da er selbst aus der Nähe des Dorfes "Casa Quemada" kommt, kennt er natürlich alle Probleme und wird das Projekt mit dem Kauf des Hauses unterstützen.
Das ganze wird nur dadurch verzögert, dass das Geld nicht im Budget für dieses Jahr geplant war und somit neue
Gelder beantragt werden müssen. Versprochen hat er es und ein Wort von Ihm zählt hier mehr. Beziehung sind das
A und O in Ecuador.
Wir haben unser Volleyballfeld fertig gebaut und auch schon genug Spiele hinter uns gebracht. Nur einmal hat es
2 Tage geregnet, sodass es nicht möglich war. Da das Auftreiben der Haltepfosten etwas schwierig ist, tun
es eben bei unserem Feld ein alter Baum und ein abgesägter Telefonmast der im Feld lag. Ich sag euch das Ding
ist SAU schwer. :) Den nötigen Volleyball haben wir auch besorgt, dass war nur etwas schwierig da hier normalerweise mit einem harten Fußball gespielt wird. Prellungen sind da normal.
Das Colegio (Schule) ist für fast alle mittlerweile seit 1 Woche zu Ende und wir haben den Anlass zum feiern genutzt. Nur ein Mädchen muß bis 9 Juli gehen, da die Lehrer Anfang des Jahres gestreigt hatten. Schulzeit wird hier nachgeholt wenn sowas ist. Somit haben wir gegrillt, auf einem schönen großen Feuer, genau das richtige für Alex.
Leider gibt es auch wieder ein paar wenige Nachrichten die nicht so toll sind. Antje hatte es für 3 Tage richtig böse entschärft, sodass sie nur die Zeit im Bett verbracht hat. Desweiteren hat sich unsere Sickergrube auf dem Feld hinterm Haus verabschiedet, sodass wir neue Rohre verlegen mußten. Teile besorgen ist hier nicht immer einfach aber mit viel Zeit machbar. Deswegen müssen wir uns alle ein Bad teilen.
Aus Gründen der Ordnung hat sich Antje beim höchsten Chef im Krankenhaus Pujili vorgestellt und ihm erzählt, das sie im Dorf Casa Quemada als Krankenschwester mitarbeitet. Der hatte auch nach seiner Mittagspause gleich mal Zeit und nach einem kurzen freundlichen Gespräch geht das auch klar. Also ist Antje jeden Montag weiter unterwegs in der Krankenstation. Die meisten Probleme oder Untersuchungen haben allerdings etwas mit Schwangerschaft zu tun. Z.B. hat vor 1 Woche erst, eine Frau ihr Kind verloren und des weiteren ist wieder wahrscheinlich eine 16 jährige schwanger...
Natürlich ist auch bei uns im Haus die Fußball-Weltmeisterschaft eingezogen und wir schauen uns gemeinsam fast alle Spiele an. Am Anfang haben wir noch mit einem steinalten Fernsehgerät geschaut, welches sogar aus Deutschland importiert wurde. :) Aber selbst wenn man mal keine Zeit hat und in die Stadt mußte, konnte man in jedem Geschäft das Spiel verfolgen. Z.B. haben wir weil ja Mittagspause war, mit allen Polizisten Fußball geschaut im Chefbüro des Migrationsbüros. :) Dazu aber später mehr
So nun mal ein wenig zu uns.
Wir haben uns endlich ein Auto zugelegt. Die begeisterten Autofahrer unter euch stellen sich mal folgendes vor, der rest kann den Absatz gern überspringen.
Ihr steht vor einem Auto BJ-1977 mitten in der Stadt beim Händler. 23c im Schatten und die Sonne knallt erbarmungslos auf das Dach des riesigen Ami-Schlitten, 6m lang, die haube geht einem bis zur Brust.
Im Innenraum ist alles aus Metall oder Aluminum am Amaturenbrett. So wie halt 1977 verbaut wurden ist und der Stand der dinge war. Ihr fragt den Händler nach einer Probefahrt und bekommt den Schlüssel. Also ihr ihn umdreht erwacht der 5,0liter V8 zum leben und ihr merkt wie sich die Karosserie beim runter drücken der Kolben bewegt. Als ihr dann
beim Fahren aufs Gas tritt,das Fenster durch die Hitze ganz unten ist und der Wagen mit seinem V8 nach vorn schiebt fühlt ihr euch auch wie 1977. Ein Gefühl was man irgendwie weiter schlecht beschreiben kann und alles in den Schatten stellt was wir an Erlebnissen beim fahren vorher hatte
ABER
Leider ist er es nicht geworden. Der Preis war super und mit seinem Allrad, sogar schon 4L, wäre er das perfekte Old-School-Reisegefährt gewesen. Dennoch waren die Mängel am Fahrzeug zu groß und die Ersatzteile wären einfach nicht aufzutreiben gewesen, bzw. hätten zuviel Zeit in Anspruch genommen. Daher haben wir uns für einen Chevrolet Blazer 4x4 Bj.1996 mit nur 84TKM entschieden. Leider "NUR" ein V6 mit 4,3 Liter Hubraum und 193 PS.
Super Ausstattung, Geländetauglich und im perfekten Zustand, da fast nicht gefahren. Der Wagen war selbst Innen vom Besitzer mit einer Folie ausgelegt wurden, um Verschleiß zu verhindern. Der Kauf wurde noch am selben Tag erledigt, allerdings erzähle ich das ein anderes mal. Nur soviel:
Es hat 2 Tage gedauert das Auto mit allen Papieren zu zulassen und das mit Hilfe des Anwaltes der Fundacion.
Migration der Extranjeros (Ausländer) ist in Ecuador eigentlich recht einfach. Vorausgesetzt das Personal kann mit
den entsprechenden technischen Geräten umgehen, bzw. macht keine Fehler. Bei uns lag es natürlich an beidem.
Somit mußten wir um unseren Personalausweis in Ecuador zu bekommen 3 mal ins Büro nach Latacunga. Und sogar nochmal nach Quito. Man hatte im Reisepass-Visum versehentlich nur 6 Monate eingetragen und nicht wie in Deutschland eingetragen 1 Jahr. Also haben wir auch in Latacunga nur 6 Monate stehen gehabt. Zurück nach Quito und ein Änderung beantragen. Dann wieder nach Latacunga um vorzusprechen. Mittagspausen der Polizei die es austellt einhalten, um dann zu merken der zu bearbeitende Polizist kommt heute nicht. Also am nächsten morgen wieder hin, um dann wieder 15 Uhr nach beheben der Drucker-Probleme unsere Ausweise zubekommen.
Kann nervig sein, aber alles hat seine Zeit in Ecuador! Jedenfalls sind wir jetzt Immigranten.
Wie jeden morgen sind Antje und ich wie immer zum Colegio gefahren. Wir liefern da jeden morgen die Mädchen und Jungen ab.
Allerdings wußte ich bist heute nicht das Antje so laut schreien kann. Der LKW vor uns, hat mit vollem Schwung an
der Ampel gedacht, er fährt mal zurück, um die Ampel besser zu sehen.
(Ja es wird auch manchmal bei Rot gehalten :) )
Na jedenfalls hat der uns schön vorn zusammen geschoben.
Nachdem dann Micha an der Unfallstelle war, ging natürlich das Gezetere los. Haftpflichtversicherung ist seit 2 Jahren in Ecuador Pflicht, allerdings deckt die nur Personenschäden. :)
Also zum nächsten Mechaniker, der meinte 100 Dollar für die Reparatur sind genug. Das Problem ist jetzt nur noch das der LKW-Fahrer und seine Frau zusammen 200 Dollar im Monat verdienen mit ihrem Fahrzeug (Lieferfahrer) und nur noch 70 Dollar besitzen. Also bleiben wir auf den letzten 30 USD sitzen. Das ganze Aushandeln hat auch mal mit Unfall 2 Stunden gedauert. :)
Wenn der Schaden nicht so groß gewesen wäre, dass er repariert werden müßte und das Auto nicht der Fundacion gehört hätte, wäre sicherlich ein Weg drumherum gefunden wurden. Irgendwie tat er uns auch ein wenig Leid, da er wirklich nichts besitzt und sogar sein Radio als Pfand da gelassen hat. Der Schaden wird jedenfalls am Freitag
repariert.
So und nun findet ihr hier ein Paar Bilder zu den beschriebenen Erlebnissen.
---> BILDER <--
Alex&Antje
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